Geschichte
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776
Mengen liegt auf uraltem Siedlungsboden, was urgeschichtliche Funde aus dem 6. bis 8. Jahrhundert bezeugen. Die erste schriftliche Erwähnung findet sich im Lorscher Codex. Danach schenkte im Jahre 776 ein Heimo zwei Jauchert Ackerland in Maginger marca dem Kloster an der Bergstraße.779
Die Scalcstater marca (Mark Schallstadt) wird erstmals anlässlich einer Güterschenkung an das Kloster Lorsch erwähnt. Spuren menschlicher Besiedlung auf der Gemarkung weisen bis in die Jungsteinzeit zurück. In einer Schenkungsnotiz des Jahres 793 werden bereits Weinberge in Schallstadt genannt.873
Zwei Urkunden des Klosters St. Gallen sind in villa Wolvinwilare (im Dorf Wolfenweiler) ausgestellt worden. Dies ist das erste sichere schriftliche Zeugnis für den Ort, auf dessen Gemarkung im Übrigen als älteste Siedlungsspuren Funde aus der Jungsteinzeit gemacht wurden.1218
Die Grafen von Freiburg brachten Wolfenweiler aus dem Zähringer Erbe in ihre Hand.1368
Graf Egon von Freiburg erlangte die Herrschaft Badenweiler, zu der nun auch einige Orte u. a. Mengen, Schallstadt und Wolfenweiler der Herrschaft Freiburg gezählt wurden. Der Weiler Leutersberg, eine mittelalterliche Ausbausiedlung von Wolfenweiler, hatte zwar einen eigenen Bann und einen Stabhalter, bildete aber immer mit Wolfenweiler eine Gemeinde.1395
Die Verpfändung der »zwey dörffer genant Schallstat« an den Edelknecht Ruotlich Roth wurde erneuert. Dabei handelte es sich um den Hauptort und um den nordwestlich liegenden Weiler, der mit dem in einer Urkunde von 1347 genannten »nideren Schalstadt« gemeint sein dürfte und später mit dem Namen Föhrenschallstadt erscheint.1444/1457
Die Herrschaft Badenweiler fällt an die Markgrafen von Hachberg-Sausenberg und 1503 an die Markgrafen von Baden.1507
Der in Wolfenweiler zwischen 1472 und 1475 geborene Kartograph Martin Waldseelmüller gab in St. Dié am 25. April 1507 in Zusammenarbeit mit seinem Freund und Gelehrten Matthias Ringmann und im Auftrag seines Förderers Herzog René II von Lothringen ein epochales Werk der Geographie heraus. Basierend auf den Reiseberichten Amerigo Vespuccis entstand ein großes Werk, bestehend aus einer Weltkarte, auch bekannt als die „Geburtsurkunde von Amerika“, auf der zum ersten Mal der Name „America“ erscheint, einem kleinen Faltglobus aus 12 Segmenten und einer Begleitschrift die „Cosmographiae Introductio“. Martin Waldseemüllers vermutetes Geburtshaus ist die noch heute existierende Binzenmühle. Aus Dokumenten im Stadtarchiv Freiburg geht hervor, dass die Familie ab 1480 in Freiburg (Brsg.) ansässig war.1803
Mengen wird dem neugebildeten Stabsamt Wolfenweiler zugeschlagen.Ende des 18. Jahrhunderts wurde von der Gemeinde Wolfenweiler die Gemeindestube, die mit dem Wirtschaftsrecht »Zum Ochsen« verbunden war, verkauft, wobei sie sich bis zum Neubau des Rathauses 1865 das Geschäftszimmer im Wirtshaus vorbehielt.
1971
Zusammenschluss der früheren selbständigen Gemeinden Schallstadt und Wolfenweiler zur Gemeinde Schallstadt-Wolfenweiler.1975
Die selbständige Gemeinde Mengen wird mit der Gemeinde Schallstadt-Wolfenweiler zusammengeführt.1976 1200
Jahr-Feier des Ortsteils Mengen1977
Der Gemeindename Schallstadt-Wolfenweiler geht in Schallstadt über.1979 1200
Jahr-Feier des Ortsteils Schallstadt1991/92
Verschwisterung mit der Partnergemeinde Rosà in Italien1992
Gemeinderatsbeschluss über die Annahme des gemeinsamen Gemeindewappens1994
Überregionale Beachtung findet die Ausstellung »FundMengen« Mengen im frühen Mittelalter.2001 1225
Jahr-Feier des Ortsteils Mengen2001/2002
10-jähriges Partnerschaftsjubiläum Rosà-Schallstadt2004
100 Jahre Kindergarten Mengen1.225 Jahre Schallstadt
2007
Zum 500-jährigen Jubiläum der Erstausgabe der Weltkarte und in Anerkennung für ihren hier geborenen Bürger Martin Waldseemüller, benannte die Gemeinde eine Straße nach ihm. Auch eine Sonderbriefmarke wurde vom Bundesfinanzministerium zu diesem Anlass herausgegeben.2011
Der Jakobsweg von Rothenburg o.d.T über Rottenburg a.N. nach Thann im Elsass ist vollständig gekennzeichnet worden. Auch das Teilstück des Jakobswegs, das über Schallstadter Gemarkung führt, wurde mit der Jakobsmuschel ausgeschildert. Damit finden nun Pilger aus den östlichen Nachbarländern und aus dem Norden und Osten unseres Landes einen Weg vor, der zielsicher in südwestlicher Richtung bis zum Pilgerziel Santiago de Compostela führt.2011/2012
20-jähriges Partnerschaftsjubiläum Rosà-SchallstadtWappen
Wappengestaltung
Schallstadt in halb gespaltenem und geteiltem Schild:oben rechts in Blau ein silbernes Hufeisen, oben links in Gold eine blaue Weintraube an grünem Stiel mit grünem Blatt, unten in Silber auf grünem Dreiberg ein schreitender schwarzer Wolf.
Flagge: Weiß-Blau
Verleihung: Landratsamt
Breisgau Hochschwarzwald
7. April 1992
Schallstadt und Wolfenweiler schlossen sich am 1. Januar 1971 zur neuen Gemeinde Schallstadt-Wolfenweiler zusammen. Genau vier Jahre später kam es zur Vereinigung dieser Gemeinde mit Mengen. Der Gemeindename wurde am 1.November 1977 zu »Schallstadt« vereinfacht.
Nach längerer Meinungsbildung, bei der die Gemeinde auch eine Umfrage bei der Bevölkerung veranstaltete, beschloss der Gemeinderat am 18. Februar 1992 die Annahme des Gemeindewappens. Es kommt dem Wunsch, die Identität der Ortsteile heraldisch deutlich werden zu lassen, entgegen, indem je ein charakteristisches Motiv aus dem Wappen der drei Ortsteile in das neue Wappen eingebracht wurde. Wenn auch die Landwirtschaft heute nicht mehr die dominierende Erwerbsquelle der Gemeinde darstellt, sind Hufeisen und Weintraube doch Symbole für die dörfliche Vergangenheit und den heute noch bedeutenden Weinbau in der Gemeinde.
Im 13./14. Jahrhundert verlor das Wappen seine ursprüngliche Bedeutung die Kennzeichnung der Waffen führenden Ritter und ihrer Familien. Heute ist es Symbol für den Zusammenschluss der Gemeinden Mengen, Wolfenweiler und Schallstadt.